Hamern
Die Honschaft Hamern
Hamern könnte von Hamrat, Hammerraht, Hamerodt und Hatmeroyde abgeleitet sein. Die Endungen -rat oder -rode verweisen auf eine Rodung. „Ham“ könnte dagegen von Hamen oder Hamey (Grenz- oder Schlagbaum) abgeleitet sein. Kurt P. Gietzen führt den Namen Hamern auf zwei germanisch-keltische und fränkische Wortstämme zurück. (Das Kirchspiel Venn im Wandel der Zeit S. 26) Hinsichtlich des Wortstammes „Ham“ nennt er die Begriffe: Hamel und Mey – May – Hammeide – Hamey – Hermei als Bezeichnungen für passierbare und bewachte Grenz- und Durchgangsstellen in der Landwehr. Der Namensteil : mede – meide – mey erinnert hierbei an Miete oder Abgabe.Auch das am Niederrhein gebräuchliche Wort für Maien (= grüne Zweige) sei denkbar.Durch die grenznahe Lage zur Landwehr wird auch die Erhebung von Zoll- und Eingangsabgaben (= Mede) als namensgebendes Element für möglich gehalten. Dies ist auch die Begründung für die Aufnahme des Schlagbaumes in das Honschaftswappen. Hamern ist ein im Westen der Stadt Mönchengladbach gelegener Ortsteil. Ursprünglich bestand Hamern vor der Aufgliederung aus einem Einzelgehöft. Es wird auch vermutet, dass bereits schon in der fränkischen Zeit sich hier ein Gutshof befand, der nach Gründung der Abtei dem Abt durch Übereignung lehenspflichtig wurde. Aufteilungen der Ländereien und weitere Ackerlandgewinnung durch Rodungen führten zu Honschaft. Die Honschaft Hamern in der späteren Obergeburt, entwickelte sich als Schulort schneller als die umliegenden Honschaften zu einem Dorf.
1825 wird in Hamern eine Schule errichtet und die alte Schule in Poeth geschlossen. Wie bereits in der Geschichte der Honschaft Poeth erwähnt, wurde dort 1806 eine Schule errichtet. Gegen 1820 erwies sich das Schulgebäude als zu klein. Zudem befand es sich in einem schlechten Zustand.Auch wurde die Randlage der Schule bemängelt. Die Kinder besuchten nur zu einem Bruchteil die Volksschule. Ein Drittel ging regelmäßig zur Schule, ein weiteres Drittel unregelmäßig und ein Drittel gar nicht.
Im Volksschulwesen wurde daher im Jahre 1825 die Schulpflicht eingeführt. Ebenfalls im Jahre 1825 wurde das Schulgebäude in Hamern fertiggestellt. Der Schulbetrieb verlagerte sich von Poeth nach Hamern. Die Schule hatte anfangs nur eine Klasse. Der Schulbezirk umfasste die Honschaften Hamern, Windberg/Großheide, Waldhausen, Venn Poeth, Rönneter und Beltinghoven. Erst 1832 wurde die Schule zweiklassig. Bereits im Jahr 1857 besuchten 295 Kinder aus den genannten Honschaften die Schule in Hamern. Zur Entlastung erhielt 1859 Windberg eine eigene einklassige Schule.
1868 schied auch Waldhausen aus dem Schulbezirk aus und erhielt eine eigene vierklassige Schule am Ringerberg. Bis zum Bau der Venner Schule im Jahre 1887 wurden in Hamern 210 Schüler in vier Klassen unterrichtet.Am 1. Mai 1891 wurde die Schule von Hamern nach Venn auf die Moosheide verlegt.
Es dauerte bis zum 17.August 2009 bis die Schule aus Venn wieder nach Hamern, auf den heutigen Höfgenweg verlegt wurde.Mittlerweile werden dort in 12 Klassen 300 Kinder unterrichtet.
Das Hamerner Honschaftskreuz
Das Ortskreuz Hamern war ursprünglich am alten Schulgebäude in Hamern angebracht. Nachdem es dort nicht mehr bleiben konnte, sollte nach Vorstellungen der Dorfgemeinschaft eine würdige Stätte für das Kreuz gefunden werden.Auf dem ehemaligen Grundstück Pohl wurde eine Anlage, versehen mit einem Springbrunnen, einem Kapellchen und Sitzgelegenheiten geschaffen. Sie entspricht dem Dorfcharakter und bildet einen schönen Mittelpunkt.
Pulsadern der Ortschaft Hamern sind die Vereine deren Mitglieder sich uneigennützig nachbarschaftlich und sozial engagieren, so seien hier die Notgemeinschaft Hamern, der St. Martins Verein, die Dorfgemeinschaft Hamern 1987 e.V.Verein für Heimat und Brauchtumspflege und die Ortsgruppe Hamern der St. Josef Bruderschaft Venn genannt. Sie legen Hand an, wenn Beiträge zur Verschönerung des Dorfes zu leisten sind und altes Brauchtum weitererhalten und überliefert werden soll.