Die Duis
Der Ortsteil Duis
Auch die Namensgebung für die heutige Duis erfolgte aus topografischen Gründen. In dem Werk „Unsere Heimat“ von 1926, Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Mönchengladbach e.V. wird der Name Duis wie folgt definiert:
Der Name Duis stammt mit aller Wahrscheinlichkeit aus dem niederrheinisch, holländischen Sprachgebrauch und steht für ein sumpfiges, tieferliegendes Gebiet mit größeren Wasserlachen. So könnte der Name Duis auch für diesen heutigen Ortsteil Pate gestanden haben. Dafür spricht auch das Gebiet der unteren Moosheide, dem ehemaligen moorigen Quellgebiet des Baches, der im Stadtnamen enthalten ist, Gladbach.
Kurt P. Gietzen verweist auf eine Ableitung von Stadtarchivar Könsgen zu einer alten Flurbezeichnung, hält jedoch selbst diese Annahme für eher unwahrscheinlich. In seinen Ausführungen (das Kirchspiel im Wandel der Zeit, S. 39) bemerkt Gietzen, der Volksmund leite den Namen fälschlicherweise vom plattdeutschen düster, was dunkel heißt, ab und bringe ihn in Verbindung mit der Gewannbezeichnung – Duiserpesch –, einer kleinen Waldparzelle am Rande des einstigen Kammerforstes. Denkbar ist auch eine Ableitung der Bezeichnung aus dem germanischen Dusla. Hierunter wurde ein ruhig fließendes Gewässer verstanden. Der Ortsteil Duis liegt zwischen Waldhausen, Rönneter, Hamern und Poeth. In der Pfarrgeschichte wird diese Region schon recht früh erwähnt; denn der Erzbischof von Köln Dr. Paulus Melchers besuchte am 26. Juli 1872 das Rektorat Venn um die neue Kirche einzuweihen. Er kam aus Hehn und wurde in einem Riesenzug u.a. in Begleitung von 30 Reitern nach Venn geleitet. In seiner Chronik schreibt Rektor Mürriger, dass der Geleitzug des Erzbischofs zum Abschluss der Feierlichkeiten und der Visite durch die übrigen Ortschaften des Rektorates zog und sich an der sogenannten „Dühs“ auflöste.
Als erste Baumaßnahme im Bereich der Duis errichtete Richard Brandts seine Textilfabrik und schaffte hiermit Arbeitsplätze für die Bewohner der umliegenden Honschaften. Gleichzeitig wurde gegen 1895 mit dem Bau einer Villa im eleganten Jugendstil begonnen, die heute unter Denkmalschutz steht. Die Villa steht im Brandts Park, umgeben mit einem noch ansehnlichen Bestand von Buchenbäumen. An der Straßenseite der Roermonder Str. befinden sich das ehemalige Kutscherhaus und die Remisen.
Damit zählt die Familie Richard Brandts zu den ersten Bewohnern der Duis. Im Wesentlichen ist das heutige Wohngebiet Duis durch die Zunahme der Bevölkerung und infolge dessen durch die Bautätigkeit in den 1930 Jahren entstanden. Die gewachsene Infrastruktur wird durch viele Handwerker und Geschäfte deutlich, die bis zum Verdrängungszeitpunkt durch die Supermärkte die Bedürfnisse der Bewohner gedeckt haben.
Im 50. Jubeljahr der St. Josef Bruderschaft Venn war 1934 Bäckermeister Julius Schramm aus der Duis Jubelkönig. 1956 gründeten aktive Bruderschaftler um Heinz Bollermann die Schützengruppe Duis, die in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen feiert und sich im Verlauf der Jahre zu einer wesentlichen Säule der St. Josef Bruderschaft Venn entwickelt hat. Die Duis hat zwar kein eigenes Dorfkreuz aber einen Marienwinkel, der in der Felshütte steht und am 4. Juli 1992 durch Pfarrer Josef Düppengie.er eingeweiht wurde. Der Bildstock entstand mit den Geldern von mehr als hundert Spendern und unentgeltlicher Arbeitsleistung. So entstand aus einer unansehnlichen Grünfläche ein Plätzchen als Treffpunkt zur Pflege der Nachbarschaft.Alljährlich treffen sich die Nachbarn am Sonntagnachmittag des 1.Advents und begrü.en gemeinsam den hl. Nikolaus, der die Kinder der Ortschaft Duis am Marienbildstock beschenkt.